Fußchirurgie

Hallux valgus, Hammerzehen, Krallenzehen u.a.

Illustration

Ursachen

- Allgemeine Bindegewebsschwäche, wohl veranlagungsbedingt. Frauen und Familienmitglieder von Hallux valgus Patienten bekommen häufiger einen Hallux valgus.

- Der Hallux valgus tritt häufiger bei Menschen auf, die Schuhe tragen - besonders wenn diese zu eng sind.

Beim Spreizfuß wandert durch die Aufspreizung im Vorfuß und durch die Abflachung des Quergewölbes das Mittelfußköpfchen der Großzehe nach innen und die Zehenglieder weichen nach außen ab (siehe roten Pfeil auf nachfolgenden Zeichnungen.

Schmerzen entstehen durch Druck am ersten Mittelfußköpfchen und durch die veränderte Lage der Führungsknöchelchen der Beugesehnen. Ein Schleimbeutel, ein Überbein und der Druck der Großzehe gegen die 2. Zehe können zusätzlich Schmerzen auslösen.

Der Hallux rigidus ist eine Versteifung der Großzehe und entsteht durch Abnutzungsveränderungen (Arthrose) des Großzehengrundgelenkes. Schmerzen entstehen vor allem durch den Verschleiß des Gelenkes. Durch die gestörte Abrollbewegung des Fußes können auch Schmerzen im ganzen Fuß und Bein ausgelöst werden.

Krallenzehen und Hammerzehen entstehen durch eine Beugefehlstellung im Mittel- oder Endgelenk einer oder mehrerer Zehen, oft verbunden mit einer Überstreckung im Grundgelenk. Dies führt zu schmerzhaften Schwielen (Hühneraugen) über dem gebeugten Gelenk und zu Druckschmerzen unter dem Endglied.

Die erwähnten Verformungen können einzeln oder miteinander auftreten. Wir erklären Ihnen im einzelnen, welcher Zustand bei Ihnen vorliegt. Wenn Sie nach Erklärung und Lesen dieser Information noch Fragen oder etwas nicht verstanden haben, stehen wir Ihnen jederzeit gerne für weitere eingehende Erläuterungen zur Verfügung.

Behandlungsmöglichkeiten

Durch den gestörten Abrollvorgang beim Gehen und Druckstellen können starke Schmerzen ausgelöst werden. Ähnliche Schmerzen können aber auch Folge schwerwiegender Erkrankungen wie Nervenentzündungen, Zuckerkrankheit, Durchblutungsstörungen, einer infektiösen Knochenmarksentzündung oder anderer allgemeiner Erkrankungen sein. Deswegen können zuerst eine Röntgenuntersuchung, eine Untersuchung der Funktionsfähigkeit der Blutgefäße oder Blutuntersuchungen notwendig sein.

Nach den Voruntersuchungen raten wir Ihnen abhängig vom Untersuchungsergebnis und Ihren subjektiven Beschwerden zum Abwarten, zur konservativen Behandlung (z.B. Einlagen), oder zur Operation.

Operationsverfahren

Beim Hallux valgus können verschiedene Operationsverfahren in Betracht kommen:

In den meisten Fällen kann eine gute Korrektur durch eine Mittelfußosteotomie erfolgen. Hierbei wird der Mittelfußknochen der Großzehe im Bereich des Köpfchens durchgesägt, das Köpfchen nach außen versetzt und mit einem Draht oder einer Schraube neu befestigt.

Nach Abtragen des Überbeins ist der Fuß wieder schmal und die Funktion des Großzehengrundgelenks bleibt erhalten. Nach der Operation muß der Vorfuß so lange entlastet werden, bis der Knochen wieder fest zusammengeheilt ist, was im Allgemeinen 4-6 Wochen dauert.

Bei älteren Menschen kann die längere Entlastung Probleme bereiten, auch kann der Mittelfußknochen von schlechterer Substanz sein, so daß keine problemlose Knochenheilung zu erwarten ist. In diesen Fällen kann es besser sein, eine Verkürzung des Großzehengrundgelenks durchzuführen. Hierbei wird an der Basis ein Teil des Grundgliedes entfernt. Danach läßt sich die Großzehe wieder gerade stellen und die Beweglichkeit nimmt zu. Durch einen Draht wird die Zehe für einige Zeit in der neuen Stellung festgehalten.

Beim Hallux rigidus können ebenfalls verschiedene Operationsverfahren in Betracht kommen:

In den meisten Fällen können durch großzügiges Entfernen der Überbeine und eine Verkürzung des Mittelfußknochens im Köpfchen um wenige Millimeter eine deutliche Verbesserung der Beweglichkeit und Belastbarkeit erzielt werden.

Bei älteren Menschen und schlechterer Substanz des Mittelfußknochens wird häufig die Verkürzung des Großzehengrundgelenks bevorzugt, wie bereits oben beim Hallux valgus beschrieben.

Bei Krallenzehen und Hammerzehen wird das Köpfchen des Grundgliedes oder Mittelgliedes entfernt und die Strecksehne gerafft. Meist wird die korrigierte Stellung durch einen Draht fixiert.

Die Eingriffe können in örtlicher Betäubung oder Allgemeinnarkose durchgeführt werden. Bestehen Gründe für die Bevorzugung einer Alternative, werden wir mit Ihnen darüber reden.